Wie jedes Jahr eröffnete die Konferenz annähernd 60 Teilnehmenden aus verschiedenen europäischen Ländern die Möglichkeit, gemeinsam die aktuelle wirtschaftliche Lage zu analysieren und Alternativen zur Wirtschaftspolitik der EU zu diskutieren. Anzumerken ist, dass die Konferenz dieses Jahr angesichts der Mobilisierung in Griechenland, Spanien und Portugal eine Solidaritätserklärung beschlossen hat, die auf ihrer Webseite abrufbar ist.
Zentrales Thema auf der Konferenz war die Vertiefung der Krise innerhalb der EU und der Bedarf an radikalen Veränderungen auf allen Ebenen: der Politik, der Werte und der Institutionen. Die Diskussionen fanden in fünf Arbeitsgruppen statt (zu Finanz- und Fiskalpolitik, neuen Regierungsformen auf europäischer und globaler Ebene, zum Bedarf an einer radikalen Reform der sozialen Agenda und zu Entwicklungsmöglichkeiten für die Länder an der europäischen Peripherie). Die allgemein geteilte Schlussfolgerung war, dass die EU nur dann überleben kann, wenn sie sich sofort auf einer radikal anderen, fortschrittlichen Grundlage neu gründet.
Die diesjährige EuroMemo-Broschüre befindet sich gerade in Produktion und wird noch im November fertig gestellt. Die griechische Übersetzung des EuroMemo wird wie jedes Jahr von einer eigenen Arbeitsgruppe des Nicos Poulantzas-Instituts vorgenommen.
Schließlich bleibt anzumerken, dass die Teilnahme von VertreterInnen sozialer Bewegungen heuer auffallend hoch war. Insbesondere waren es die Präsidentin von Attac Frankreich, Aurelie Trouve, der Sekretär des belgischen Gewerkschaftsverbands ACV-CSC und der Alternativgipfel-Initiative, Felipe Van Keirsbilck, und ein Komitee, das das Europäische Netzwerk gegen Armut vertrat – sie alle brachten sich aktiv zu den auf der Konferenz behandelten Themen ein.