Ein Großteil der spanischen Bevölkerung findet sich heute in einer sehr ernsten Lebenssituation wieder. Um dies zu ändern reicht es nicht, schlicht und einfach die Rundumerneuerung des Systems zu fordern. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die radikale Linke eine Reihe von theoretisch fundierten Vorschlägen machen muss, um zu zeigen, dass es Alternativen gibt. Um diese Alternativen auszuarbeiten hat die FEC (Fundacion Europa de los Ciudadanos – „Stiftung Europa der Bürger_innen“) einen wissenschaftlichen Rat gegründet, der als Think Tank und intellektuelles Instrument fungieren soll, um politische Schlachten mithilfe von durchdachten Ideen und fundierten Vorschlägen kämpfen zu können.
Darum haben sich mehr als sechzig Lehrer_innen, Forscher_innen, Akademiker_innen und Expert_innen zusammengetan, um sich gemeinsam in die Aktivitäten dieses Think Tanks einzubringen, die am 20. April in Madrid präsentiert wurden. Alle, die an diesem Think Tank beteiligt sind, haben dreierlei gemeinsam: Sie haben Universitätserfahrung und sind in der Lage, theoretischen Output zu produzieren; ihre Arbeitsweise ist kritisch, und sie haben Bezugspunkte zu unterschiedlichen Bereichen der politischen und sozialen Linken. Mit der Gründung dieses Rates möchte die FEC diese Wissenschafter_innen dazu ermutigen, Synergien und Netzwerke zu schaffen, Diskussionsgruppen zu bilden und die wichtigsten Aspekte unserer sozialen und politischen Probleme herauszuarbeiten, wie etwa den verfassungsgebenden Prozess, Arbeitsplatzgarantie, Staatsverschuldung, Verstaatlichung der Banken und neue Energiequellen.
Damit tritt die FEC in eine neue Entwicklungsphase ein, die von einem wichtigen Wahlzyklus in Spanien und Europa beeinflusst wird. Die FEC hat das Ziel, ihre Präsenz in europäischen und nationalen Forschungsprojekten zu erhöhen und ganz besonders die Zusammenarbeit mit transform! europe zu intensivieren.
Wir wollen auch ein Knotenpunkt für Ideen sein, die publiziert und über verschiedenste Kanäle, die die FEC derzeit entwickelt, verbreitet werden, damit sie in zukünftigen Debatten der gesellschaftlichen und politischen Bewegungen im Rahmen der alternativen Linken herangezogen werden können.
Wir von der FEC wollen Universitäten, Organisationen und Bewegungen in die Diskussionen einbinden, um diese mit wissenschaftlicher Präzision führen zu können und auch den innovativen Geist der neuen feministischen, ökologischen Dynamik aufzufangen.
In den Worten von Alberto Garzón, dem Spitzenkandidat der Izquierda Unida, der dieses Projekt ebenfalls unterstützt: „Es geht hier darum, die Schlacht der Ideen zu gewinnen, der intellektuellen Mittelmäßigkeit eine Absage zu erteilen und zu zeigen, dass es eine Alternative zu neoliberalen politischen Maßnahmen gibt. In Spanien geht es heute nicht nur um eine Wahl, sondern um die Zukunft der kommenden Generationen – daher brauchen wir alle Unterstützung, die wir bekommen können.“
Übersetzung: Veronika Peterseil