Wir, Vertreter_innen verschiedener Kräfte, haben uns am 10. und 11. November 2017 in Marseille versammelt, um Themen zu debattieren, die für Millionen Menschen in Europa große Bedeutung haben.
Der Fokus sollte hierbei auf progressiven Alternativen zu der autoritären, patriarchalen und anti-sozialen Politik vieler europäischer Regierungen und der Europäischen Union und den immer weiter schwindenden Arbeitsrechten liegen. Wir stehen für eine soziale und nachhaltige Politik, um die vollständige Zerstörung der Umwelt zu verhindern und ein Europa des Friedens zu verteidigen.
Unsere Diskussionen und der gefundene Konsens machten deutlich, dass die Zeit zur Schaffung eines Raumes gekommen ist, in dem sich linke, grüne und progressive Kräfte aus ganz Europa zusammenfinden. Gemeinsam wollen sie sich der Herausforderung stellen, einen strategischen Vorschlag zu entwerfen, um ein alternatives Modell der europäischen Integration zu entwickeln: ein horizontales, egalitäres, sozial fortschrittliches Modell, das solidarisch mit den Völkern aus anderen Teilen der Welt ist; eines, das eine neue und gerechtere internationale Ordnung fördert und dem es gelingt, die gegenwärtigen Versuche der Schaffung eines ultra-liberalen, autoritären Europas, das jeglicher Solidarität entbehrt und stattdessen Züge von Fremdenfeindlichkeit aufweist, zu stoppen.
Was wir brauchen, ist ein tragfähiger Konsens, der die Vorstöße der reaktionären und faschistischen Kräfte aufhält.
Um konkrete Alternativen zu schaffen, müssen wir miteinander reden, den Dialog führen, Ideen und Projekte sammeln, so dass wir die Arbeitenden erreichen, die die Rechte versucht, auf ihre Seite zu bringen, und ihnen zeigen, dass es Hoffnung gibt, dass es diverse und plurale Kräfte gibt, die dennoch progressive, feministische, ökologische und linke Werte teilen.
Wir werden neue gemeinsame Kampagnen entwickeln, bei denen wir auf die erfolgreichen Erfahrungen mit den europäischen Graswurzelbewegungen zurückgreifen können, die Abkommen wie TTIP and CETA, die die Wirtschaft deregulieren wollen, angreifen, oder den Kampagnen für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit.
Wir müssen jetzt einen qualitativen Sprung nach vorn machen, daher ist es an der Zeit, einen ständigen Raum der Zusammenkunft auf europäischer Ebene zu schaffen. Alternativen zu den neoliberalen und konservativen Regierungen sind notwendig, um den Weg zu größeren progressiven Mehrheiten zu öffnen.
Lasst es uns ganz deutlich sagen: Die Idee ist, ein Forum der Debatte, Kooperation und Koordination zwischen den verschiedenen Kräften zu entwickeln, die an die dringende Notwendigkeit glauben, gemeinsame Ziele und öffentliche Kampagnen zu zentralen europäischen Themen zu entwickeln. Daher nehmen wir unsere Inspiration vom Forum São Paulo.
Aus diesem Grund wollen wir für 2018 ein zweites europäisches Forum der linken, grünen und progressiven Kräfte organisieren. Um das zu erreichen, werden wir eine technische Arbeitsgruppe mit Vertreter_innen der verschiedenen Kräfte einrichten, die in den letzten zwei Tagen teilgenommen haben und die in Rücksprache mit den beteiligten Organisationen das Format der zweiten Ausgabe entwerfen werden. Das Ziel des nächsten Forums ist, die Arbeit weiterzuführen, die wir dieses Jahr angestoßen haben, diese zu vertiefen und die Beteiligung auszuweiten.
Siehe auch die Zeitungsartikel
« A Marseille, la gauche européenne se cherche », Libération, 12. November 2017
« Forum européen: «Tout ce qui peut participer à la convergence des forces de gauche est bon à prendre », Libération, 12. November 2017