Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei nur 58,3 %. Noch vor 30 Jahren betrug sie bei Kommunalwahlen annähernd 80 %. Damit wird deutlich, dass die Bevölkerung immer mehr auf Distanz zum politischen System geht und Misstrauen in politische Parteien weit verbreitet ist.
Die Ergebnisse der Großparteien waren folgende: Die Nationale Sammlungspartei (Mitte-Rechts) erhielt 21,9 % (+1,5 % im Vergleich zu den Parlamentswahlen von 2011), die Sozialdemokraten 19,6 % (+0,5 %), die Zentrumspartei 18,7 % (+2,9 %), die Wahren Finnen 12,3 % (-6,7 %), die Grünen 8,5 % (+1,3 %), das Linksbündnis 8,0 % (-0,1 %), die Schwedische Volkspartei 4,7 % (+0,4 %) und die Christdemokraten 3,7 % (-0,3 %). Die Kommunistische Partei Finnlands kam auf 0,4 % der Stimmen (+0,1 %).
Zu beachten ist, dass die Regierungsparteien ihre Ergebnisse gegenüber den Parlamentswahlen 2011 verbesserten, mit Ausnahme des Linksbündnisses und der Christdemokraten. Dennoch ist klar, dass die Beteiligung an der vom Mitte-Rechts stehenden Ministerpräsidenten Jyrki Katainen angeführten Sechs-Parteienregierung für das Linksbündnis weitaus verheerendere Folgen hätte haben können. Warum ist das nicht eingetreten?
Die Auswirkungen des Wirtschaftsabschwungs sind in Finnland noch nicht in vollem Umfang angekommen, und die massive Pensionierung der so genannten „starken Generationen“ der Jahre 1946-1949 hat die Arbeitslosigkeit auf dem Stand von akzeptablen 7-8 % gehalten. Allerdings befindet sich die Partei eher im Rückgang als auf dem Vormarsch, und viele Analysten erkennen, dass der politische Auftrag der Partei mehr umfassen muss als im Rahmen der aktuellen Regierungszusammenarbeit formuliert werden kann.
Die positive Seite besteht darin, dass das Linksbündnis im Bezirk Helsinki 10,1 % der Stimmen auf sich vereinigen konnte, was einen Zuwachs von 1,7 % gegenüber den Kommunalwahlen von 2008 (jedoch einen Rückgang von 0,4 % gegenüber den Parlamentswahlen) bedeutet. Der Parteivorsitzende Paavo Arhinmäki, der die Liste in Helsinki anführte, erhielt die zweitmeisten Vorzugsstimmen in ganz Finnland. Der Bezirk Helsinki des Linksbündnisses hat seine Mitgliederzahlen in den letzten paar Jahren verdoppelt und ist nun jener Bezirk, in dem die Partei die meisten Mitglieder hat.