Grenzenlose Solidarität

Der Sommer 2015 kam und ging auch wieder vorüber. Tausende Menschen beharrten in diesem Sommer auf ihrem Recht auf Sicherheit und tausende mehr unterstützten sie dabei – damit brachten sie die europäischen Grenzen zum Wanken. Mit Winterbeginn verschlechterten sich jedoch die Bedingungen auf allen Fluchtrouten. Die Grenzen haben ihre Macht zurückerlangt – mittels Stacheldraht, Kriminalisierung

Der Sommer 2015 kam und ging auch wieder vorüber. Tausende Menschen beharrten in diesem Sommer auf ihrem Recht auf Sicherheit und tausende mehr unterstützten sie dabei – damit brachten sie die europäischen Grenzen zum Wanken. Mit Winterbeginn verschlechterten sich jedoch die Bedingungen auf allen Fluchtrouten. Die Grenzen haben ihre Macht zurückerlangt – mittels Stacheldraht, Kriminalisierung und Militarisierung. Die Ereignisse und Entscheidungen dieses vergangenen Sommers und des aktuellen Winters werden für die künftigen Jahrzehnte von wegweisender Bedeutung sein. Nie zuvor war es für unsere Netzwerke wichtiger und notwendiger, dass Organisationen an der Basis, Aktivist_innen und NGOs eng zusammenarbeiten. Im November trafen im griechischen Thessaloniki über 60 Vertreter_innen von Basisorganisationen, NGOs, Rechtshilfezentren und europäischen Netzwerken zusammen, die überall in Europa – von Calais bis Melilla und von Italien bis Brüssel – aktiv sind.
Call for Action am 18. Dezember
Zeitgleich mit der Abriegelung der Grenzen am Balkan für die Menschen der meisten Nationalitäten und den kriegshungrigen Reaktionen auf die Angriffe von Paris wählte unsere Versammlung den 18. Dezember – den Weltmigrationstag – um einen ersten Schritt zu setzen und ein sichtbares, einflussreiches, transnationales und politisiertes Netzwerk zu schaffen, das sich gegen die herrschende Grenz- und Migrationspolitik richtet und die Rolle der EU und jene der Länder des globalen Nordens in der Verbreitung von Krieg und Not in Frage stellt. Dazu wollen wir diesen Aufruf verbreiten:
„Aktivist_innen aus Griechenland, dem westlichen Balkan und den anderen Ländern Europas, die mit Menschen auf der Flucht zusammenarbeiten trafen sich in Thessaloniki.
Wir laden all jene – Einzelpersonen, Bewegungen, soziale Organisationen, Gewerkschaften – die in keinem ungerechten, trostlosen und undemokratischen Europa und einer ebensolchen Welt leben wollen dazu ein,
am 18. Dezember aktiv zu werden.
Nein zu Mauern, öffnet die Türen!
Friede, Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Würde für alle!“
#Solidaritätszustand
Als Reaktion auf die angewandte Schockstrategie und den Missbrauch des Begriffs „Ausnahmezustand“ legten einige von uns eine längere Abhandlung zum europäischen politischen Klima vor und veröffentlichten einen Aufruf zum #Solidaritätszustand. Dieser Text ist auf Französisch, Englisch und Griechisch auf der Plattform verfügbar und kann sowohl von Einzelpersonen und Organisationen unterzeichnet werden – bitte verwendet dazu dieses Kontaktformular. Wenn ihr ihn in eine andere Sprache übersetzt, lasst es uns bitte wissen und wir werden dies hier vermerken.
Mit diesen Aufrufen wollen wir unterschiedliche Gruppen und Einzelpersonen dazu motivieren, Ideen für politische Aktionen zu entwickeln. Der 18. Dezember kann nur einen Anfang darstellen – unser Ziel muss es sein, unsere Kräfte zu ballen. Demonstrationen sind nur eines von vielen Instrumenten, die uns offen stehen. Diskussionsrunden, besonders solche, in die die Flüchtlinge selbst einbezogen werden bzw. die Entwicklung neuer Strategien und breiterer Netzwerke, können einen idealen ersten Schritt darstellen. Auch symbolische Aktionen, die hauptsächlich in der Woche vor Weihnachten stattfinden sollen, können Menschen in unseren Gemeinschaften dazu anregen, über die Ungerechtigkeiten nachzudenken, unter denen viele Menschen leiden.
Die Sichtbarkeit unserer Aktionen und unsere Zusammenarbeit sind von größter Wichtigkeit. Daher laden wir euch dazu ein, für den 18. Dezember eine gemeinsame Plattform zu nutzen, die eure Veranstaltungen und Aktionen als Teil einer transnationalen und breiten Koalition bewirbt; dazu könnt ihr dieses Formular verwenden.
Wir freuen uns, von euch zu hören – Ermutigung, Feedback, konstruktive Kritik und Ideen sind immer willkommen.
Der Aufruf von Thessaloniki wurde versandt von:

  •  Change4all
  • SOSKonvoy (Austria)
  • Transform! Europe
  • Altersummit
  • Migreurop (France, Calais)
  • Prodein (Spain, Melilla)
  • Center for Peace Studies (Croatia)
  • Network of Antifascists of Zagreb
  • No border Zagreb group
  • Welcome to Denmark
  • European Civic Forum
  • Bündnis gegen Lager Berlin/Brandenburg (Germany)
  • Solidar
  • Euromed Rights Network
  • Human Rights League
  • European Alternatives
  • Blockupy
  • Dresden Balkan Convoy (Germany)
  • Welcome2Europe
  • Borderline Europe
  • Solidarity for All (Greece)
  • Athens Solidarity Clinics (Greece)
  • Greek Forum of Refugees (Greece)
  • Antiracist Initiative Thessaloniki (Greece)
  • DIKTYO (Greece)
  • KIA (Greece)
  • ARSIS (Greece, Idomeni)
  • let’s help the refugees togherer in Hungary
  • ARCI (Italy)
  • Legis (Macedonia
  • FOSM (Macedonia)
  • Helsinki Committee for Human Rights of the Republic of Macedonia (MHC)
  • IDC (Serbia)
  • Edukacioni Centar (Serbia)
  • PresenceCounts-OccupyLjubljana (Slovenia)
  • Antiracistic front without borders
  • Multicider (Turkey)
  • OSIFE
  • Macedonian Young Lawyers Association(MYLA)
  • UDI Unione Donne in Italia
  • Comitato Verità e Giustizia per i Nuovi Desaparecidos
  • RETE ANTIRAZZISTA FIORENTINA

stateofsolidarity.net/solidarity-beyond-borders/

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