In Gedenken an das wissenschaftliche Werk und das gesellschaftspolitische Engagement des kritischen Ökonomen Jörg Huffschmid wird 2019 zum fünften Mal der nach ihm benannte Preis für herausragende Arbeiten aus dem Feld der Politischen Ökonomie ausgeschrieben.
Jörg Huffschmid, der im Dezember 2009 im Alter von 69 Jahren gestorben ist, verband in seinen Arbeiten scharfsinnige Analysen mit Kapitalismuskritik und politischer Vernunft. Als einer der Gründer der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik und der EuroMemo Gruppe sowie in seinem Wirken im Wissenschaftlichen Beirat von Attac und der Rosa-Luxemburg-Stiftung war sein persönliches, politisches und wissenschaftliches Ziel eine sozial gerechte Gesellschaft – gegen die vermeintliche Alternativlosigkeit des wirtschaftswissenschaftlichen Mainstreams. Diese vier Organisationen schreiben daher den Preis seit 2011 alle zwei Jahre gemeinsam aus. Der Preis soll insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermutigen, kritische Forschung im Sinne des Wirkens dieses herausragenden Wissenschaftlers zu betreiben.
Eingereicht werden können neben Dissertationen auch Magister-, Master- und Diplomarbeiten in der Kategorie Abschlussarbeiten. Für Dissertationen ist eine Auszeichnung über 1.500 Euro und für Studienabschlussarbeiten über 500 Euro vorgesehen. Die Arbeiten sollten dem Feld der Politischen Ökonomie entstammen, zum Beispiel:
- Finanzmarkt-, Fiskal-, Handels- und Industriepolitik
- Alternativen zu Austerität und Privatisierung
- Militarisierung europäischer Außen-, Grenzsicherungs- und Rüstungspolitik
- Herausforderungen im digitalen Zeitalter
- Sozial-ökologischer Umbau
- 10 Jahre nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers – Lehren aus der jüngsten globalen Finanz- und Wirtschaftskrise
- 20 Jahre Euro – Kontroversen um die Europäische Währungsunion
Dabei ermutigen wir ausdrücklich zur Einreichung disziplinübergreifender Arbeiten, die ökonomische mit sozial- oder politikwissenschaftlichen Ansätzen kombinieren.
Berücksichtigung finden Arbeiten, die seit dem April 2017 an einer europäischen Hochschule in deutscher oder englischer Sprache eingereicht und bewertet wurden. Arbeiten von Mitgliedern der ausschreibenden Arbeitsgruppen, Beiräte und den Beschäftigten der RLS können nicht berücksichtigt werden. Ihre Bewerbung richten Sie bitte vollständig und ausschließlich in elektronischer Form bis zum 1. April 2019 an Joerghuffschmidpreis@esosc.eu.
Ihrer Arbeit fügen Sie bitte bei
- Anschreiben
- Zusammenfassung im Umfang von 800 Wörtern – in der der Bezug zum wissenschaftlichen Werk von Jörg Huffschmid dargestellt wird
- Lebenslauf
- Die hochschulischen Gutachten zur Arbeit.
Die Jury des Jörg-Huffschmid-Preises 2019
Heide Gerstenberger, Wissenschaftlicher Beirat Attac, Universität Bremen; Jörg Hafkemeyer, Wissenschaftlicher Beirat der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Universität der Künste Berlin; Peter Herrmann, EuroMemo Gruppe, Corvinus University Budapest; Anne Huffschmid, FU-Berlin; Birgit Mahnkopf, Wissenschaftlicher Beirat Attac, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin; Silke Ötsch, Wissenschaftlicher Beirat Attac; Thomas Sablowski, Rosa-Luxemburg-Stiftung; Thomas Sauer, Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, Ernst-Abbe-Hochschule Jena; Mechthild Schrooten, Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, Hochschule Bremen
Beratend arbeiten Bärbel Rompeltien und Rainer Rilling (Mitglied des Vorstands der Rosa-Luxemburg-Stiftung) in der Jury mit.
Die Preisverleihung ist für den 18. Oktober 2019 in Berlin geplant.
Kontakt und weitere Informationen: Peter Herrmann, herrmann@esosc.eu