Netzwerken für die Emanzipation von Arbeit

Mit der Unterstützung von tranform! europe, Transnational Institute, Networked Politics und IGOPNet wurde von 7.-9. Mai eine Konferenz zu „Vernetzter Arbeit“ in Amsterdam abgehalten.

Rund 25 AktivistInnen, Fachleute, WissenschaftlerInnen und TheoretikerInnen aus verschiedenen Netzwerken, Organisationen und politischer Herkunften kamen zusammen, um zu den gegenwärtigen Debatten über die Veränderungen in der kapitalistischen Produktionsweise beizutragen und diese mit den neu auftretenden sozialen Kräften und politischen AkteurInnen zu verknüpfen.

Der inhaltliche Fokus lag auf dem Einfluss von Internet und Telekommunikation auf Produktionsweisen, Arbeitsorganisation, politischen Protest und dessen Organisierung. Dementsprechend wurde auch das Seminarprogramm wurde öffentlich zugänglich gestaltet und der Programmentwurf vor der Veranstaltung erarbeitet und online gestellt.

Michel Bauwens, einer der Teilnehmenden, formulierte die grundlegende Frage des Seminars: „Wie kann Arbeit von Markt entkoppelt werden?“ Teilnehmende aus den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Deutschland, Österreich und den USA schufen einen kollektiven und gemeinschaftlichen Raum, wo Möglichkeiten erörtert wurden, wie Arbeit vom zeitgenössischen Kapitalismus entkoppelt, kreativ und offen gedacht werden kann.

Der erste Seminartag war dem gegenseitigen Kennenlernen gewidmet. Informelle Gespräche haben während der Eröffnung einen lebhaften Austausch entfacht. Die Teilnehmenden waren bereit, mit einer Vorstellungsrunde über ihre aktuellen Arbeitszusammenhänge und Interessen zu beginnen. Sie wurden gebeten, offene Fragen oder Themen zu formulieren, die sie im Laufe der Tagung gerne näher diskutieren wollten (Rechts unter Dokumentation finden Sie ein Papier mit den wichtigsten dieser Punkte, die aus den beiden Vorstellrunden hervorgegangen sind).

Am Ende des Tages wurden vier thematische Schwerpunkte formuliert: Die Schaffung neuer Werte und Produktionsweisen, neue Subjektivitäten, neue Organisationsformen und Aspekte der staatlichen Regulierungsmacht.

Am zweiten Tag wurde die Debatte mit einer Diskussion zum Schwerpunkt "neue Wertschöpfungspraxen" eröffnet. Michel Bauwens, Jakob Rigi und Marco Berlinguer hielten die Eröffnungsreden. Auf jeden Input folgte eine offene Debatte. Der nächste Themenbereich war jener zu "neuen Subjektivitäten". Richard Barbrook, Melissa Gregg und Phoebe Moore präsentierten ihre Inputs für diese Runde. Die dritte Sitzung wurde von Sol Trumbo, Paolo Gerbaudo und Peter Waterman mit Referaten eingeleitet.

Der dritte Tag begann mit dem Themenblock "Staat, Macht und Regulierung". Robin Murray und Selcuk Balamir eröffneten mit ihren Präsentationen, auf die Michel Bauwen mit einer Vorlage zur Regelung der globalen Gemeingüter antwortete. Die Abschlusssitzung war der Diskussion dessen gewidmet, „was dafür getan werden muss!“ – um einen Fahrplan für darauffolgende fruchtbringende Zusammenarbeit zu erstellen.

Angedacht wurden weitere Schritte, wie die Ideen und Energien, die aus dem Seminar hervorgegangen sind, in unserer Alltagspraxis, Forschung, in unsere organisatorischen Bemühungen und unseren Aktivismus hineingetragen werden können. Die Ideen wurden gesammelt und auf unserer Website zugänglich gemacht, um diese als offene Plattform zu verbessern und sie optimalerweise als wirksames Vernetzungsinstrument zum Zwecke des Austauschs und der Verbreitung der Ergebnisse nutzbar zu machen.

Der Esprit der Networked Politics-Treffen war wieder da! 

Ankündigungen und Programm siehe hier.

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