Ein großes gemeinsames Erbe, Errungenschaften und Fortschritte auf den Gebieten des Rechts und der Demokratie drohen verspielt zu werden, mitsamt dem Sozialstaat, mit allen Hoffnungen und Erwartungen. In den letzten Jahren führten ungerechte Handelsabkommen, Austeritäts- und Abschottungspolitik, die Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen und die Benachteiligung von Frauen und jungen Menschen auch in Europa zu einem maßlosen Anstieg von Ungleichheit und Armut.
Heute befinden wir uns an einem Scheideweg: einer Entscheidung zwischen der Rettung von Menschenleben und jener von Banken und Finanzen, zwischen der ungeteilten Garantie der Menschenrechte und ihrer fortschreitenden Einschränkung, zwischen friedlichem Zusammenleben und Krieg, zwischen Demokratie und Diktatur. Misstrauen, Angst und soziale Unsicherheit nehmen zu, und es mehren sich Rassismen, rückwärtsgewandte Nationalismen, Rufe nach Mauern, Grenzen und Stacheldraht.
Ein anderes Europa ist dringend notwendig und möglich, und es ist an uns, es zu schaffen: indem wir eine Politik anprangern, die Europas Existenz gefährdet, indem wir für supranationale demokratische Institutionen eintreten, die tatsächlich über ein Mandat der Bevölkerung verfügen und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet sind, indem wir die Respektierung der Charta der Grundrechte einfordern, indem wir verteidigen, was an Gutem geschaffen wurde, Alternativen vorschlagen und uns dafür einsetzen, sie zu verwirklichen, auch rund ums Mittelmeer und jenseits der Grenzen der Europäischen Union.
Es braucht ein erneuertes und mutiges Projekt europäischer Einheit, um allen eine menschenwürdige Zukunft zu gewährleisten, eine Zukunft, die auf Demokratie und Freiheit, Rechten und Gleichheit gründet, auf einer wirklichen Anerkennung der Geschlechterdimension, auf sozialer und Klimagerechtigkeit, auf der Würde jeder und jedes Einzelnen und auf menschenwürdiger Arbeit, auf Solidarität und Offenheit, auf Frieden und ökologischer Nachhaltigkeit.
Wir müssen imstande sein, die Rufe nach «die Deutschen, die Italiener, die Französisch und die Briten zuerst» in ein «Wir alle zuerst» zu verwandeln: wir Menschen in Europa aus Nord und Süd, Ost und West, Einheimische und Zugewanderte, Frauen und Männer.
Wir setzen uns hier, von Rom aus, gemeinsam und solidarisch in Bewegung, um auf unserem Kontinent und weltweit, jenseits aller Unterschiede, die vor uns liegenden Herausforderungen angemessen anzugehen.
Wir laden dazu ein, sich diesem Appell anzuschließen und in nächster Zeit auf dieser gemeinsamen Grundlage Veranstaltungen und Meetings in Italien und ganz Europa zu organisieren sowie am 23., 24. und 25. März nach Rom zu kommen, um durch zahlreiche Veranstaltungen, Zusammenkünfte, Aktionen und Interventionen in der Stadt zu mobilisieren und so unsere große gemeinsame Konvergenz zu verwirklichen.
Das Organisationskomitee
Zur Unterstützung des Appells und für weitere Informationen: nostraeuropa2017@gmail.com
Facebook: https://www.facebook.com/lanostraeuropa/?fref=ts
Erstunterstützer_innen:
Arci, Legambiente, CGIL, Rete della Conoscenza, transform! italia, transform! europe, A Sud, Acli, Acmos, AOI Associazione Ong Italiane, Associazione Nazionale per la Scuola della Repubblica, Auser, Baobab Experience, Centro Einstein di Studi Internazionali (CESI), Centro per la Riforma dello Stato, Cipsi, Città dell’Altra Economia – CAE, Cittadinanzattiva, Comitato europeo New Deal 4 Europe, Comitato Nazionale LipScuola, Concord Italia, Cultura è libertà, DiEM25, European Alternatives, Fairwatch, Fiom Cgil, Forum Italiano dei Movimenti per l’Acqua, Forum Italo Tunisino, Gioventù Federalista Europea, Greenpeace, IBO Italia, Informagiovani, Libera, Link Coordinamento Universitario, Lunaria, Osservatorio Aids, Rete della Pace, Rete degli Studenti Medi, Sbilanciamoci!, Sinistra Euromediterranea, SOLIDAR, Tavola della Pace, Un Ponte Per, Unione degli Studenti, Unione degli Universitari, Youth Action for Peace Italia