Diese Tagung widmet sich der Frage, wie aktuell der Ansatz von Eric Hobsbawm ist und inwieweit aus seinen Konzepten wertvolle Hinweise und methodische Umgangsformen für die Interpretation der heutigen Transformation abgeleitet werden können. Unter den Redner:innen befinden sich u.A. auch Cornelia Hildebrandt und Roland Kulke von transform! europe.
Vom Zyklus der Revolutionen im 18. Jahrhundert bis hin zur digitalen Revolution: Soll man allgemein vom Zeitalter des Kapitals und der Extreme sprechen oder ging es nur um «Zwischenwelten» und Übergangszeiten? Dieser Frage hat Eric Hobsbawm (1917-2012) sein umfangreiches Werk gewidmet. Es gelang ihm, eine lebendige Geschichte aufzubauen, in der Wirtschaftsprozesse, gesellschaftliche Bewegungen und politische Strukturen unzertrennlich verflochten waren. Die «Große Geschichte», empirisch rigoros, methodologisch präzise rekonstruiert und «trotzdem» angenehm zu lesen!
Seit einem Jahrzehnt weilt er nicht mehr unter uns und sein Werk kann rückblickend diskutiert werden. Kann man aus seinen Konzepten wertvolle Hinweise und methodologische Umgangsformen für die Interpretation der heutigen Transformation ziehen? Um diese Frage zu beantworten, betrachten wir seine Beiträge zunächst kritisch. Auch gegenwärtige Prozesse stellen wir in den Fokus und analysieren diese. Die Tagung soll uns helfen, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft herzustellen, um unsere Gegenwart besser zu verstehen.
Date:
02.12.2022, 16:00 – 03.12.2022, 15:30
Event location:
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Straße der Pariser Kommune 8A
10243 Berlin
Zielgruppe: Besucher:innen, die sich für die Problematik der Transformation und sozialen Krise interessieren; an Nachhaltigkeit, Verteilung, Steuergerechtigkeit, Wachstumskritik und Wirtschaftspolitik Interessierte; Historiker, NGOs, Studierende (Geschichte, Wirtschaft, Soziologie, Ethik), Politiker:innen, Journalist:innen, Gewerkschafter:innen.
Organisiert von: Rosa-Luxemburg-Stiftung und Evangelische Akademie Bad Boll
Anmeldung: Bitte melden Sie sich hier an
Weitere Informationen zur Veranstaltung: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Programme
Freitag, 2. Dezember
16:00 (CET): Begrüßung und Einführung
Sprecher:innen:
- Prof. Dr. Andrés Musacchio, Studienleiter, Evangelische Akademie Bad Boll
- Cornelia Hildebrandt, Senior Fellow for Worldview Dialogue, Rosa-Luxemburg-Stiftung; Co-Präsidentin von transform! europe
16:15 (CET): Vom marxistischen Außenseiter zum weltbekannten Historiker: Wer war Eric Hobsbawm (1917-2012)?
Sprecher:
- Dr. Florian Weis, Referent für Migration und Demokratie, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin
17:00 (CET): Nach-denken über Eric Hobsbawm: (Warum) sollte man heute noch sein Werk lesen?
- Prof. Dr. Frank Deppe, Universität Marburg
- Prof. Dr. Dorothea Schmidt, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Moderation:
- Prof. Dr. Andrés Musacchio, Studienleiter, Evangelische Akademie Bad Boll
18:30 (CET): Ende des ersten Tages
Samstag, 3. Dezember
9:00 (CET): Die heutige Zeitenwende aus historischer Perspektive
Sprecher:innen:
- Dr. Sabine Plonz, Evangelisch-Theologische Fakultät, Universität Münster
- Dr. Jörg Goldberg, Wirtschaftswissenschaftler und Autor im Bereich Wirtschafts- und Entwicklungspolitik
10:30 (CET): Kaffeepause
11:00 (CET): 21. Jahrhundert: ein neues Zeitalter der Extreme?
Sprecher:innen:
- Heinz Hillebrand, Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Dr. Roland Kulke, transform! europe, Moderator der Arbeitsgruppe Productive Transformation, Brüssel
12:30 (CET): Mittagessen
14:00 (CET): Abschlusspodium: Wandel, Transformation oder Mutation des Kapitalismus
Sprecher:innen:
- Prof. Dr. Frank Deppe, Universität Marburg
- Prof. Dr. Dieter Klein, Fellow der Rosa-Luxemburg-Stiftung
- Dr. Barbara Imholz, Institut für Theologie und Politik in Münster